Eine ausgewogene Ernährung bedeutet also, dass man die gesamte Palette von Lebensmitteln mit allen essenziellen Mikronährstoffen zu sich nimmt – in den richtigen Mengen und wenig bis gar nicht verarbeitet. Dazu gehören all die erwähnten Vitamine, Mineral- stoffe, Spurenelemente, Fettsäuren, Aminosäuren und sekundären Pflanzenstoffe. Bei genauer Betrachtung wird klar, dass dies eine durchaus knifflige Angelegenheit ist. Sich gesund zu ernähren, erfordert viel Wissen und Übung sowie eine umsichtige Handhabung der Lebensmittel. Gesunde Ernährung ist somit nichts, das man nebenbei mit einem Brötchen "auf die Hand", einem Teller Nudeln oder einer Tüte Pommes gewährleisten kann. Bis noch vor 50 Jahren war die Auswahl der hoch ver- arbeiteten Lebensmittel recht gering und man konnte überwiegend nur essbare Sachen wählen, die zu den aufgeführten Lebensmitteln gehörten. Diese Lebens- mittel fanden sich je nach Saison im eigenen Garten und Wald, wurden von Freunden geschenkt oder man konnte sie in kleinen Läden kaufen. Ebenso haben die meisten Menschen damals täglich frisch gekocht. All das machte eine gesunde Ernährung noch ver- gleichsweise einfach. Heute haben wir weit über 100.000 unterschiedliche Lebensmittelprodukte in unseren Supermärkten. Unter diesem breiten Ange- bot die wenigen Produkten auszuwählen, die für uns wirklich gesund sind, ist für Konsumenten sehr schwie- rig geworden. Ein Großteil der Lebensmittel, die be- sonders wertvoll für den Menschen sind, darunter Wildkräuter, Beeren und Pilze, welche unter natürli- chen Bedingungen gewachsen sind, finden sich sel- ten oder gar nicht im Supermarkt. Interessant ist auch, dass, wenn man sich also an dem Bedarf essenzieller Mikronährstoffe orientiert, man praktisch automatisch die richtigen bzw. genügend Mengen an Makronährstoffen bekommt: Kohlenhy- drate, Fett, Proteine. Dabei ist natürlich die Deckung des Wasserbedarfs nicht zu vergessen. So sind Ernährungspläne bei uns aber nicht aufge- baut. Wir orientieren uns an den MAKROnährstoffen, und uns wurde immer erklärt, dass die MIKROnähr- stoffe darin automatisch schon enthalten sind. Ents- prechend werden auch lediglich Kalorien, Protein bzw. Eiweiß, Kohlenhydrate und Zucker, Fett und Salz auf verarbeiteten Lebensmitteln angegeben. Angaben zu dem Gehalt von natürlichen Mikronährstoffen finden sich praktisch gar nicht. Sie sind in den meisten ver- arbeiteten Produkten wohl auch kaum enthalten. Fazit: Essenzielle Mikronährstoffe sind KEIN automa- tischer Bestandteil von unseren heutigen "Lebens- mitteln". Auszüge aus dem Buch "Deutschland Kranke Kinder" von Ulrike von Aufschnaiter (1)

Die richtige Ernährung:

Mikro- versus

Makronährstoffe

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