Stress

Wir unterscheiden Stress in positiven (Eustress) und negativen Stress (Distress). Beide Varianten haben eine hohe Auswirkung auf unsere Gesundheit. Positiv ist für den Körper eine hohe bis maximale An- spannung mit anschließender Entspannung. Negativ für den Organismus ist Anspannung, die zu einem Dauerzustand wird.

Positiver Stress – Beispiele für

Auslöser:

1. höhere sportliche Belastung mit anschließenden Pausen 2. intellektuelle Anstrengung (z.B. bei Prüfungsvor- bereitungen) mit anschließenden Pausen und / oder anschließender Bewegung 3. starke Emotionen wie Angst, Erschrecken, Lachen, Weinen, intensive Konzentration mit anschließen- der Entspannung durch Ruhe, Körperkontakt, Musik oder Bewegung 4. ein kurzfristiger Infekt und genug Ruhe und Erholung, um sich zu regenerieren. 5. Sex mit anschließender Entspannung Bei kurzfristigen Anspannungen mit anschließender Entspannung wird unser Immunsystem trainiert. Der Blutdruck steigt an, Sauerstoff wird vermehrt im Kör- per transportiert, die Darmbakterien arbeiten besser und produzieren für uns Vitamine. Unsere Aufmerk- samkeit steigt, und wir sind leistungsbereit. Der gesamte Stoffwechsel gerät in Fahrt, bekämpft effek- tiv virale und bakterielle Eindringlinge und stärkt somit unser Immunsystem. Ebenso wird unsere Hormon- produktion angekurbelt und Glückshormone werden ausgeschüttet. Kurzfristige Anspannung, und somit Stress, ist für unsere Gesundheit absolut wichtig. Diesen Zustand der Anspannung kann der Körper aber nur eine gewis- se Zeit halten, und er braucht anschließend eine Ent- spannungsphase. Bekommt er diese Entspannung nicht oder nicht genug, wird unser Organismus krank. Eine lang anhaltende Anspannung ist für Menschen, ebenso wie für Tiere, negativer Stress. Wenn der Orga- nismus über einen längeren Zeitraum in Alarmbereit- schaft ist, hat er nicht mehr die Möglichkeit, sich zu beruhigen und verändert eine Reihe von Stoffwechsel- prozessen. Diesen anhaltenden Stress können wir Menschen selbst durch belastende Gedanken und / oder Emotionen verursachen. Er kann aber auch durch Einwirkungen von außen, wie zum Beispiel durch einen Unfall oder schwere Krankheit, entstehen.

Negativer Stress – Beispiele für

Auslöser:

Psychische Faktoren 1. permanenter Leistungs- und Zeitdruck 2. andauernde Über- oder Unterforderung 3. dauerhafte Trennung von Eltern oder familiäre Anspannung 4. ein Gefühle der Unsicherheit, mangelnder Akzeptanz, fehlender Geborgenheit oder auch Angst vor Überfremdung 5. permanente Fremdbestimmung und Bevormun- dung 6. Angst, keine absehbare Zukunftsperspektive zu haben, sich nicht gebraucht zu fühlen 7. einschneidende Erlebnisse, wie z.B. der Tod einer nahestehenden Person 8. das Gefühl, grundlegenden Veränderungen (wie z.B. eine zunehmende Digitalisierung) nicht mehr gewachsen zu sein 9. anhaltende Anspannung durch zum Beispiel aufregende Computerspiele Physische und externe Faktoren 1. Mobbing und physische Gewalt 2. anhaltende Krankheit oder schwere Verletzung 3. permanentes Schlafdefizit 4. hohe und kontinuierliche Lärmbelastung und Reizüberflutung 5. andauernde Kälte oder Hitze 6. permanente Belastung durch Giftstoffe wie Alkohol, Nikotin, Schwermetalle, Strahlen u.a. 7. zu wenig Bewegung 8. Nutzung Digitaler Geräte wie Smartphone, Computer (3) 9. Medienbeeinflussung durch verbreitung und entwicklung von Ängsten und sozialer Normierung (3) All diese Faktoren schwächen unseren Körper. Und fast alle unsere Kinder und Jugendlichen leiden mitt- lerweile unter einer Kombination dieser anhaltenden Stressfaktoren. Das Gleiche gilt für einen Großteil der Erwachsenen, die dann selbst wiederum mehr Stress im häuslichen Umfeld erzeugen.

Auswirkungen von Stress auf den

Körper

Die genauen Auswirkungen von Stress auf den mensch- lichen Körper sind ebenfalls sehr gut erforscht. Ents- prechend steht eine große Menge an Literatur zur Verfügung. Eine gute Zusammenfassung findet sich unter Gesundheits-Lexicon.com unter dem Stichwort "Mikronährstoffe Prävention und Therapie". Inhaltlich ist der Text identisch mit diversen anderen Quellen, die ich gelesen habe. Ein paar Ausschnitte aus dem Text: "Auswirkungen von Stress auf die Gesundheit Befindet sich der Körper in einer Stresssituation, wird er von Reizen überflutet und stellt in kürzes- ter Zeit ein hohes Maß an Energie zur Verfügung. Der Sympathikus des vegetativen Nervensystems wird aktiviert, welcher die Stresshormone Kate- cholamine Adrenalin, Noradrenalin und Dopa- min freisetzt. Die Konzentration von Adrenalin und Noradrena- lin im Blut steigt sehr schnell an. Mit Hilfe dieser Hormone bewirkt der Körper eine Leistungsstei- gerung des Organismus, indem sich die Herz- frequenz sowie der Blutdruck erhöhen, die Atmungsfrequenz gesteigert wird, sämtliche Muskeln angespannt sowie die Tätigkeit der Geschlechts- und Verdauungsorgane herabge- setzt werden. Bleibt der Körper über einen länge- ren Zeitraum in diesem Zustand der erhöhten Reaktions- beziehungsweise Alarmbereitschaft, versucht der Gegenspieler des Sympathikus, der Parasympathikus, den hohen Energieverbrauch zu senken. Die vermehrte Ausschüttung und Konzentration der Stresshormone im Blut verhin- dert jedoch die Abschwächung und somit die Beruhigung des Organismus. Auswirkungen von Stress auf den Mikronähr- stoffhaushalt (Vitalstoffe) Mikronährstoffe (Vitalstoffe) als Schutzmechanis- men des Körpers können in ausreichenden Men- gen die negativen Auswirkungen von Stressbelas- tungen weitestgehend einschränken. Mangelt es jedoch an essentiellen Mikronährstoffen wie an Vitamin C, Vitaminen des B-Komplexes, Coenzym Q10, Calcium, Eisen, Magnesium und Zink, kommt es zu einer erhöhten Stressanfälligkeit, wodurch das Immunsystem geschwächt wird…. Neben der hohen Hormonausschüttung gehört der vermehrte Vitaminabbau zu den stressbe- dingten Stoffwechselstörungen. Stressreaktionen erhöhen damit den Bedarf an Mikronährstoffen (Vitalstoffen). Insbesondere ist der Status der B- Vitamine betroffen, da diese mit der Psyche eng verbunden sind – psychogene Vitamine – und direkten Einfluss auf die Gefühlslage, die nervliche Belastbarkeit und auf unsere geistige Leistungs- fähigkeit haben. Vitamin B1, B2, B3, B6 und B12 werden für die Produktion von Noradrenalin und anderen Gefühlshormonen (z. B. Serotonin) benö- tigt. Aufgrund der vermehrten Noradrenalinaus- schüttung bei Dauerstress werden die Vitamin B- Reserven aufgebraucht. Wenn nicht genügend der Vitamine mit der Nahrung aufgrund einsei- tiger Ernährungsweisen (zu wenig Obst, Gemüse sowie Milch- und Milchprodukte) zugeführt wer- den, entsteht ein Mangel im Körper. Falsche Ernäh- rung verstärkt zudem die Stresssymptome und intensiviert deren Auswirkungen auf den Körper." Wir wissen also: Wenn der Körper Stress erlebt, braucht er mehr Vitamine und Mineralstoffe, insbesondere die Vitamine B1, B2, B3, B6, B12 und C sowie die Mineral- stoffe Calcium, Eisen, Magnesium, Zink und die Fett- säure Omega 3. Bei einem Mangel entstehen Störun- gen im zentralen Nervensystem und anderen Berei- chen im Körper. Die Bakterien eines gesunden Darms produzieren einen Teil dieser Vitamine selbst. Ist der Körper zusätzlich von außen mit allen essenziellen Nährstoffen gut versorgt und hat ein gesundes Maß an Anspannung und Entspannung, kann der Orga- nismus Stress gut verkraften. Besteht aber eine Dauerbelastung, sinkt die Darm- tätigkeit. Die B-Vitamine und Vitamin C werden dann nicht oder nur in geringem Maß selbst produziert. Ebenso werden die Nährstoffe von außen nicht mehr richtig aufgenommen. Man wird krank und begibt sich in eine Abwärtsspirale. Deren Dynamik nimmt zu, wenn die Versorgung von außen, also über unsere Nah- rung, zusätzlich wenig essenzielle Nährstoffe aufweist. Verblüffend ist die hohe Übereinstimmung der nega- tiven Stress-Symptome mit den Symptomen, die aus einem Nährstoffmangel resultieren. Ein Vergleich der weiter oben aufgeführten Tabellen (Seiten 55 – 69) ergibt Übereinstimmungen in folgenden Bereichen: neuronale Störungen, z.B. Konzentrations- und Gedächtnisstörungen emotionale Störungen, z.B. Trennungsangst, Phobien, Depression, Aggression körperliche Schmerzen jeglicher Form Schlafstörungen Autoimmunerkrankungen Verdauungsprobleme, z.B. Durchfall und Verstopfung Herz-Kreislauf-Erkrankungen Hauterkrankungen, z.B. Neurodermitis Gewichtsveränderungen Störungen der Reproduktion Lebensmittel, in denen sich relevante Mengen an B1, B2, B6, B7, B12, Folsäure, Calcium, Eisen, Magnesium, Zink sowie Omega 3 und Vitamin C befinden, sind Leber, Samen, Nüsse, Hülsenfrüchte, Getreide, Ei, frische Vollmilch, Kräuter, wildes Obst und grünes Gemüse. Auch all diese Zusammenhänge sind schon sehr lange bekannt. Die im Gesundheits-Lexicon.com zitierten Studien, sowie die Studie "Vitaminverluste bei der Lagerung und Zubereitung von Lebensmitteln" von A. Bogner, stammen überwiegend aus den 1980er und 90er Jahren.

Quelle & weitere Informationen

zu "Stress"

DocMedicus "Beruflicher und emotionaler Stress" Upliftconnect "The Science of how Sex reduces Stress" The American Institute of Stress "Stress Effects – 50 Common Signs and Symptoms of Stress" Helpguide "Stress Symptoms, Signs, and Causes" MDR 8.8.2018 "Stress für den Körper. Warum wir die Hitze als belastend empfinden" Die Presse 14.1.2017 "Was unser Körper in der Kälte braucht. Große Kälte bedeutet immer Stress für den Körper, weil er mehr tun muss, um warm zu bleiben." Besser gesund leben 7.3.2015 "Warum Weinen gesund ist" Netdoctor 11.8.2015 "Musik zu lauschen, mindert Stress" Süddeutsche Zeitung 29.7.2016 "Therapeutische Wirkung: Tiere streicheln baut Stress ab" Spektrum 20.9.2013 "Entzauberte Antioxidanzien." Oxidativer Stress fördert Alterungsprozesse in Zellen und Geweben, Vitamine wirken ihm ent- gegen und halten so die Alterung auf – diese These klingt einleuchtend und wurde lange kaum hinter- fragt. Nun gerät sie ins Wanken. Meine Gesundheit 15.5.2018 "Oxidativer Stress. Zellalterung und oxidativer Stress sind zunächst einmal ganz normale biologische Vorgänge. Freie Radikale spielen dabei eine wichtige Rolle. Hier finden Sie Informationen über Ursachen, Symp- tome und Behandlung von oxdidativem Stress." Hans Seidel Stiftung 2013 "STRESS – DAS UNTERSCHÄTZTE PROBLEM FRÜHKINDLICHER BETREUUNG RAINER BÖHM" || Frühkindliche Bildung und Betreuung heißt ein Zauberwort der derzeitigen deutschen Sozial- und Familienpolitik. Dass fast alle Parteien des politischen Spektrums dieses Ziel in seltener Einmütigkeit verfolgen, ist erstaunlich und sollte durchaus zu Skepsis Anlass geben. Neue Ergebnisse der Entwicklungspsycho- logie und der Neurowissenschaften zeigen, dass kritische Wachsamkeit dringend geboten ist. Berliner Zeitung 9.8.2017 "Studie: Angst vor Kon- trollverlust lässt Menschen AfD wählen" Zitat: "Die Angst auch vor Überfremdung ist weit stärker aus- geprägt in der AfD-Wählerschaft. Durch Zuwande- rung fühlt man sich fremd in eigenem Land, sagen gut acht von zehn AfD-Wählern, nur knapp die Hälfte, 44 Prozent der Gesamtbevölkerung, da sind die AfD-Wähler schon drin." diagnose:funk "Digitaler Stress, Strahlung und Burn-Out" (3) Gerald Hüther "EDUCATION FOR FUTURE, Bildung für ein gelingendes Leben" (3) Auszüge aus dem Buch "Deutschland Kranke Kinder" von Ulrike von Aufschnaiter (1)

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