Anweisungen:

Ernährungspläne

und Einflussnahme

der DGE und BMEL

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Die Ministerien für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) und Gesundheit (BMG) haben den gesetz- lichen Auftrag, Rahmenbedingungen zu schaffen, damit die Menschen in Deutschland, insbesondere Kinder, sich gesund entwickeln und auch gesund bleiben können. Diesem Auftrag werden die beiden Ministerien nicht gerecht. Mit den folgenden Beiträgen belege ich anhand der öffentlichen Ernährungspläne für Kindertagesstätten, mit welchen Informationen und Methoden die zustän- digen Ministerien systematisch falsche oder zumindest irreführende Informationen verbreiten.

Hintergrund der öffentlichen

Ernährungspläne

Gemeinsam haben das Bundesministerium für Ernäh- rung und Landwirtschaft (BMEL) und die Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE) Ernährungspläne erstellt. Diese Pläne nennen sich Qualitätsstandards und wurden für folgende gesellschaftliche Teilbereiche konzipiert: Kindertagesstätten Ganztagsschulen Krankenhäuser Rehakliniken Pflegeheimen Betriebskantinen Lieferdienste bzw. "Essen auf Rädern" Die Qualitätsstandards wurden in Deutschland ab 2005 für die unterschiedlichen Gesellschaftsbereiche einge- führt. Das Ziel dieser Pläne ist, die jeweiligen Einrich- tungen zu unterstützen und eine gesunde Nahrungs- gestaltung zu gewährleisten. Es werden Informationen für die Zubereitung der unterschiedlichen Mahlzeiten bereitgestellt und ausgewählte Nahrungsmittel emp- fohlen. Diese Standards sind nicht gesetzlich verpflich- tend, aber Einrichtungen können sich für deren Um- setzung zertifizieren lassen. Seit 2005 bilden diese Pläne also eine wichtige Grund- lage für die öffentliche Versorgung der Bevölkerung mit Nahrung. All diese Pläne sind in Bezug auf Aufbau und Informationsgehalt fast identisch. Überall werden die gleichen Gerichte und Nahrungmittelkomponen- ten vorgeschlagen, und genau diese Gerichte sieht man nun in allen öffentlichen Bereichen.

Qualitätsstandards für Kindertagesstätten

Das deklarierte Ziel des Qualitätsstandards für Kinder- tagesstätten ist, die Einrichtungen zu unterstützen, eine wirklich gesunde Nahrungsgestaltung für unsere Kinder zu gewährleisten. In diesen Standards, ebenso wie in allen anderen Qualitätsstandards, ist die dekla- rierte Intention des ehemaligen Bundesministers für Ernährung und Landwirtschaft, Christian Schmidt, sowie des Geschäftsführers der DGE, Dr. Oberritter, die Gesundheit der Bevölkerung zu fördern. Christian Schmidt erklärt auf Seite 6 dieses Qualitätsstandards: "Kinder sollen gesund aufwachsen – dazu ist gutes und qualitativ hochwertiges Essen eine wichtige Voraussetzung. Gesundes Essen dient auch als Basis für Lebensqualität und Zufriedenheit und trägt zu guter Gesundheit im späteren Leben bei. Dieser Qualitätsstandard hilft bei der Umsetzung einer gesundheitsfördernden Ernährung in die Praxis. Erfüllt eine Kindertagesstätte die geforder- ten Kriterien, besteht die Möglichkeit einer Zertifi- zierung. Die Tageseinrichtung beweist damit ihr Engagement für eine vollwertige und qualitativ hochwertige Verpflegung." Dr. Oberritter betont auf Seite 7: "Menschen zu befähigen, ihr optimales Gesund- heitspotenzial zu verwirklichen, bedeutet auch, ihr alltägliches Lebensumfeld gesundheitsfördernd zu gestalten – und das von Anfang an…. Mit dem ˈDGE-Qualitätsstandard für die Verpfle- gung in Tageseinrichtungen für Kinderˈ hat die Deutsche Gesellschaft für Ernährung e. V. (DGE) in Zusammenarbeit mit zahlreichen Experten ein grundlegendes Instrument entwickelt, um die Qualität der Verpflegung in Tageseinrichtungen zu sichern…. Kriterien zur optimalen Lebensmittelauswahl, der Häufigkeit der Verwendung bestimmter Lebens- mittel sowie der Speisenplanung und -herstellung bis hin zum nährstoffoptimierten Verpflegungs- angebot geben die Rahmenbedingungen vor." Die reale Umsetzung dieser Qualitätsstandards führt aber nicht dazu, ein "optimales Gesundheitspotential zu verwirklichen". Es bestehen folgende Schwachstellen: 1. Anpreisung ungesunder Lebensmittel: Es wird an etlichen Stellen explizit angeregt, industriell her- gestellte Lebensmittel zu konsumieren. Auf die Gefahren der Zusatzstoffe oder die Belastungen durch Rückstände von Pestiziden und Hormonen wird nicht hingewiesen. Es wird nicht erklärt, dass diese Lebensmittel oft viel zu wenig essenzielle Nährstoffe, zu wenig sekundäre Pflanzenstoffe sowie selten natürliche Pro- und Präbiotika aufweisen. 2. Irreführende und unspezifische Informationen: Nahrungsmittel, die gravierende Unterschiede in der Konzentrationen von Nährstoffen aufweisen, werden als gleichwertig deklariert. 3. Vorenthaltung gesundheitsfördernder Lebens- mittel: Etliche Lebensmittel, die eine besonders positive Wirkung auf den menschlichen Orga- nismus haben, werden als Nahrungsmittelop- tionen nicht oder nur sehr beiläufig erwähnt. 4. Fehlende Berücksichtigung essenzieller Nähr- stoffe: Nährstoffverluste durch Transport, Lage- rung oder lange Kochzeiten werden nicht aus- reichend erläutert und müssen laut der Qualitäts- standards auch nicht angemessen kompensiert werden. Auf die notwendige Versorgung mit essenziellen Nährstoffen wird nur unvollständig eingegangen. 5. Orientierung an Wirtschaftlichkeit: Es wird den Betreibern von Kantinen ein großer Spielraum eingeräumt, sich nach wirtschaftlichen Interessen zu richten, ohne auf mögliche Nachteile für die Gesundheit von Kindern einzugehen. In der Summe und praktischen Umsetzung bedeuten die Anweisungen der Qualitätsstandards, dass Kinder im öffentlichen und verpflichtenden Bildungssystem minderwertige Zutaten konsumieren, ihnen zu wenig natürliche essenzielle Nährstoffe verabreicht werden und sie gleichzeitig erhöhten Belastungen durch Schadstoffe ausgesetzt werden.

Quellen und weitere Informationen

zu "Anweisungen: Ernährungs-

pläne und Einflussnahme der

DGE und BMEL"

Essenspläne "Kindertagesstätten" Essenspläne "Ganztagsschulen" Essenspläne "Krankenhäuser" Essenspläne "Rehakliniken" Essenspläne "Pflegeheime" Essenspläne "Betriebsverpflegung" Essenspläne "Essen auf Rädern" Auszüge aus dem Buch "Deutschland Kranke Kinder" von Ulrike von Aufschnaiter (1)

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Falsche Ernährung und Einflussnahme

von Industrie und öffentlicher Hand